Mehr als Büchsencharakter – wenn Blech den Innen- und Aussenraum prägt

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Im Norden von Erfurt, von den Einheimischen einst Blechbüchsenviertel genannt, schaffen dmarchitekten einen verschachtelten Neubau mit zwei Wohneinheiten. Die Grundrisse sind so konzipiert, dass man flexibel auf die Bedürfnisse der Bewohner reagieren kann. Es geht den Architekten darum, bezahlbaren Wohnraum für Familien mit vielen Kindern zu schaffen. Denn diese Art der Wohnungen findet man auf dem Erfurter Wohnungsmarkt nicht.

Der Norden von Erfurt hat sich Anfang des 19.Jahrhunderts entwickelt. Hier wurden Fabriken errichtet und ebenfalls die dazugehörigen Wohnhäuser für die arbeitende Bevölkerung. Die „Schicken und Reichen“ besiedelten den Süden der Stadt und die ärmere Bevölkerung ließ sich im Norden nieder. Hier spielten früher die Kinder mit Blechbüchsen anstelle von Fußbällen.

Heute macht sich auch hier der steigende Bedarf an bezahlbarem Wohnraum bemerkbar, wodurch sich das Viertel stark weiterentwickelte. Viele Studierende mischten sich zunehmend unter die ursprünglichen Bewohner, Clubs entstanden und lockerten das Viertel auf.

Vorderansicht des Wohngebäudes © Victor S. Brigola Photography
Blick auf die Dachterrasse © Victor S. Brigola Photography
Freier Blick auf die Dachterrasse © Victor S. Brigola Photography
Impression aus dem Innenraum © Victor S. Brigola Photography

Verschachtelte Flexibilität

Das Grundkonzept des Gebäudes ist ebenso genial wie einfach. So sind hier an diesem Ort zwei ineinander verschachtelte Wohneinheiten entstanden, deren Grundrisse flexibel auf die Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt werden können. Die erste Wohnung umfasst fast das gesamte Erdgeschoss mit Gartennutzung. Erstes und zweites Obergeschoss werden zur Hälfte auf beide Wohnungen aufgeteilt. Das Dachgeschoss gehört zur zweiten Wohnung. Im Gegenzug zur Gartennutzung im Erdgeschoss erhält die zweite Wohnung zwei Dachterrassen – im ersten Ober- und im Dachgeschoss und lässt dem Bewohner freie Sicht in die Natur.

Impression aus dem Innenraum © Victor S. Brigola Photography
Rückansicht des Wohngebäudes © Victor S. Brigola Photography

Die Blechbüchse als materielles Symbol

Die Diversität und die Geschichte des Ortes übertragen die Architekten in die Fassade und verleihen dem Gebäude damit eine eigene Identität. Trapezblech und Steckmetall stehen hier als materielles Symbol für die Blechbüchse und somit für den Namen des Viertels. Die verspiegelten Erker und Gauben brechen diese robuste Hülle und geben dem Gebäude den kontrastierenden Glanz. Auf diese Weise rufen die Architekten beim Betrachter komplexere Sichtweisen und Brüche in den klassischen Sehgewohnheiten hervor.

Rückansicht des Wohngebäudes © Victor S. Brigola Photography

Schlichte Ästhetik

Als Konstruktion der Fassade kam eine Holzständerkonstruktion mit Mineralwolleausfachung zum Einsatz – außen verkleidet mit Trapezblech. Holzterrassen aus Lärche und ein Parkettboden komplettieren den Ansatz. Die raue Fassadengestaltung sollte sich auch im Innenraum wiederfinden. Die Architekten verzichteten daher in der Umsetzung bewusst auf die Verwendung von Innenputz, um dem Baukörper einen rauen Glanz zu verleihen.

Perspektive des innenliegenden Treppenaufgangs © Victor S. Brigola Photography

Gira Designlinie E2

Die Schalter und Steckdosen aus der Designlinie E2 der Firma Gira unterstreichen diese schlichte Ästhetik im Innenraum und fügen sich optimal in das moderne Wohnkonzept ein. Die Designlinie E2 steht für klare Linien und ein harmonisches Zusammenspiel zwischen funktionaler Gebäudetechnik und Architektur. In Kombination mit den nicht behandelten Wandflächen kommt das reduziert geradlinige Design der Schalter und Steckdosen optimal zur Geltung.

Erfahren Sie hier mehr zu der Designlinie E2 von Gira.

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