„Wohnen und Arbeiten müssen immer so weit voneinander getrennt sein, dass man die Schuhe anziehen muss. Getrennte Kaffeemaschinen und getrennte Toiletten. Sonst ist es wie im Studium.“
Nicola Petereit, Jörg Haufe
In direkter Anbindung zum Wohnhaus entstanden hier im Erdgeschoss eine Werkstatt für Modellbau und im Obergeschoss die neuen Büroräume. Der sich ergebende Grünraum zwischen Wohnhaus und Büro bildet das verbindende Element beider Gebäude – eine introvertierte Freifläche mitten in der Stadt. Auf diese Weise konnten Wohnen und Arbeiten auf charmante Art und Weise kombiniert werden. Denn die beiden Architekten haben auch gelernt, wie sich berufliche Arbeitsweisen dem privaten Lebenskonzept annähern können.
„Man betrat den Raum und hatte das Gefühl, man müsse sich erst mal die Augen wischen. Wie im Nebel. Und dieses Gefühl sollte bleiben.“
„Das kann man nur für sich selbst machen, für fremde Bauherren wäre das unzumutbar. Deshalb treiben wir es für uns auch auf die Spitze.“
Die Gemeinsamkeit der Formgebung hat die Produkte der drei Marken FSB, Gira und KEUCO auch im Bürogebäude wieder zusammengebracht. Sie sprechen eine einheitlich dezente und geradlinige Formensprache, lassen sich dadurch gut kombinieren und fügen sich optimal in das Bestandsgebäude und die Struktur der Innenflächen ein.
„Ganz konsequent haben wir hier auch wieder die Produkte der drei Marken FSB, Gira und KEUCO im Einsatz. Vor allem das Duschbad wird sehr besonders, weil wir hier graue Sanitärkeramik einsetzen, sodass alles im Raum im gleichen Grauton ausgeführt wird: Wände, Decke, Sanitär. Nur der Fußboden in Holz.“
„Der Grauschleier aus der alten Spritzerei bleibt erhalten und wurde mit neuen Zutaten ergänzt.“
Die beiden Architekten haben auf ihren unterschiedlichen Reisen mit der Zeit die Schönheit des Verfalls kennengelernt und auf diese Weise einen anderen Blick für die Sanierung bestehender Gebäude entfalten können. „Wir haben eine Faszination dafür entwickelt, Altes zu erhalten und mit Neuem zu kombinieren. Aber es ist auch eine Lernphase, sich in Zurückhaltung zu üben und nicht alles neu machen zu müssen.“ Denn in alten Gebäuden ist über Hunderte von Jahren hinweg Leben passiert. Diese Geschichten müssen
weitererzählt werden und sichtbar bleiben.