Valletta – Kleine Stadt, große Geschichte #places

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Orte können uns berühren, eine bestimmte Atmosphäre erzeugen, die noch lange nachhallt, und uns neue Eindrücke verschaffen. Was macht eine Stadt aus? Woher kommt dieses Gefühl, diese Wirkung, die man in der Stadt verspürt? In unserer Rubrik #places führen wir Sie in die europäischen Hauptstädte – stellen Ihnen Orte, Persönlichkeiten, Gebäude vor, die die Stadt in all ihren Facetten widerspiegeln. Auf geht’s nach … Valletta! 

Panorama Valletta

#places: Valletta


Land: Republik Malta
Einwohner: ca. 433.300
Fläche: 316 km2

 

Das maltesische Archipel, bestehend aus den Inseln Malta und Gozo, bringt auf kleinstem Raum eine Fülle an Historie, Kultur, Naturschönheiten und kulinarischen Highlights hervor. Kultureller Mittelpunkt ist die Hauptstadt Valletta, mit knapp 6.000 Einwohnern eine der überschaubaren Hauptstädte der Welt. Aber man soll sich von Größe nicht täuschen lassen: In der ummauerten Altstadt, die im 16. Jahrhundert vom Johanniterorden gegründet wurde, finden Besucher eine Vielzahl an Museen, Palästen und Kirchen. Zu den vielen barocken Schmuckstücken vor Ort zählt vor allem die St. John’s Co-Cathedral, in deren prachtvollem Innern sich Caravaggios Meisterwerk „Die Enthauptung Johannes des Täufers“ befindet, das einzige signierte Werk des Malers. By the Way: Viele maltesische Kirchen besitzen zwei Uhren, die unterschiedliche Zeiten anzeigen? Eine Uhr zeigt die korrekte Zeit an, die andere ist eine Attrappe, die den Teufel verwirren soll, damit er den Gottesdienst nicht stört …

 

Blick über die Hauptstadt Valletta
Die maltesische Hauptstadt Valletta
Bild von Caravaggio
Das berühmte Bild von Caravaggio in der Kathedrale von Valletta

Auf Malta …

Ein weiteres kulturelles Kleinod in der Hauptstadt ist die Casa Rocca Piccola, ein Stadtpalazzo voller Kunstwerke und Preziosen, den man bestenfalls mittels einer unterhaltsamen Führung erkundet, während der man nicht nur Interessantes zu den ausgestellten Werken erfährt, sondern auch zur Familiengeschichte des Hausherren, des neunten Marquis de Piro.

Adresse: 74 Republic Street, Valletta, Malta
 

Upper Barrakka Gardens
Upper Barrakka Gardens
Blick auf den Hafen von Valletta
Grand Harbour in Valletta

Besondere Orte

Den besten Ausblick der Stadt hat man sicher von der Parkanlage Upper Barrakka Gardens (malt.: Il-Barrakka ta' Fuq), die auf der höchsten Stelle der Stadtbefestigung auf der St. Peter & St. Paul Bastion liegt. Von hier hat man einen fantastischen Blick auf den Grand Harbour und die drei klassischen Ordensritter-Städte Vittorosia, Senglea und Cospicua, Ein kleines Stück nordöstlich befinden sich die Lower Barrakka Gardens. Übrigens: Mit dem traditionellen Wassertaxi Dghajsa kann man die drei Städte der Ordensritter von ihrer schönsten Seite aus erreichen.

Adresse: 292 Triq Sant' Orsla, Il-Belt Valletta, Malta

 

Zum Essen empfiehlt es sich, ins Restaurant „Rubino“ einzukehren – hier wird maltesische Küche nach einer über 100-jährigen Tradition zubereitet. Typische Leckereien sind die Aljotta-Fischsuppe, der Fenek moqli (Kaninchenbraten) und der Ziegenfrischkäse mit Feigenmarmelade.

Adresse: 53 Old Bakery Street, Il-Belt Valletta, Malta

 

Kulinarischer Genuss

Wer Malta besucht, bleibt natürlich nicht in der Hauptstadt Valletta, sondern macht mindestens einen Ausflug zur alten Hauptstadt Mdina, wo sich in den schmalen Gässchen die Katzen räkeln und man eine üppige Schokoladentorte genießt – und zwar auf der Terrasse des „Fontanella Tea Garden“, die herrliche Ausblicke bis zur Küste eröffnet. Zur Torte trinkt man, wenn nicht Kaffee oder Tee, die landestypische Bitterlimonade „Kinnie“.

Adresse: 1 Bastion Street, Mdina, Malta

 

Die beste Schokoladentorte gibt es im „Fontanella Tea Garden“, © Toa Heftiba on Unsplash

Wer auf der Suche nach einem typischen Souvenir ist, wird sicher im „Ta’ Qali Crafts Village“ fündig. Auf demKunsthandwerksmarkt beeindrucken vor allem die Glasbläser von Mdina, die bunte Kreationen der Extraklasse feilbieten.

Adresse: Attard, Malta

Auf Gozo …

Ein Besuch Maltas sollte immer auch ein Besuch der kleineren Schwesterinsel Gozo sein. Zwar ist eine der Hauptattraktionen, die Felsformation „Azure Window“ 2007 unwiederbringlich ins Meer gestürzt, aber Gozo hat noch mehr zu bieten. Vor allem die Tempelanlage Ggantija, die zum UNESCO-Welterbe zählt. Sie zählt zu den ältesten freistehenden Gebäuden der Welt und sind etwa 5.600 Jahre alt. Die Legende besagt, dass die Anlage in einer einzigen Nacht von einer Riesin erbaut wurde, die dabei ihr Kind auf dem Arm trug.

Adresse: Triq John Otto Bayer, Ix-Xagħra, Malta

 

Die Tempelanlage Ggantija, © BoneA, Ggantija Temples, Xaghra, Gozo, CC BY-SA 4.0
Die Blaue Lagune
Die Blaue Lagune, eine Bucht, die von den kleinen Inseln Comino und Cominotto sowie einigen Felsen gebildet wird – sie liegen zwischen der Hauptinsel Malta und ihrer Nachbarinsel Gozo.© Erik1980, Blue Lagoon and Cominotto, CC BY-SA 3.0

Historische Architektur

Auch aus ferner Vorzeit stammt die Geschichte von Odysseus, der auf Gozo von der Nymphe Calypso in einer Höhle gefangen gehalten worden sein soll. Auf Schritt und Tritt begegnet man hier der Vergangenheit, so auch in Gozos Hauptstadt Victoria, deren Zitadelle neben der Kathedrale aus dem 17. Jahrhundert, Museen und kleinen Geschäften auch das regionaltypische Lokal „Ta’ Rikardu“ beherbergt. Hier genießt man hervorragende heimische Spezialitäten, Weine, Käse, Oliven, Kapern, Landbrot und mehr, in rustikaler Atmosphäre.

Adresse: 4 Fosos Street, Ir-Rabat Għawdex, Malta

Eindrucksvolle Landschaft

Zahlreiche weitere pittoreske Restaurants mit Blick aufs Meer und Aktivitäten im und auf dem Wasser locken. Vor allem für Taucher ist das Archipel ein wahres Paradies. Vom Binnensee Dwejra geht es durch eine Felsspalte ins offene, strahlend blaue Meer mit kleinen Höhlen, blasslila Korallen und unzähligen Fischarten. Auch Segler, Surfer, Bootsausflügler kommen auf ihre Kosten.

Ausblick über Gozo von der Zitadelle aus, © 自由馴鹿 (ZiYouXunLu), Panorama of Gozo, CC BY-SA 4.0

Und wo kommt das Salz her, das die Wassersportler abends in den hübschen Lokalen zum Essen gereicht bekommen? Bestenfalls von den Salinen der Familie Cini, die hier seit vielen Generationen an der Nordküste Gozos Salz gewinnt. Die Salzpfannen von Xwejni Bay existieren bereits seit der Römerzeit und sind nicht nur nützlich, sondern geben auch ein besonders schönes Fotomotiv her. Das weiße Gold wird von Hand gesäubert und verpackt. Ein ideales Mitbringsel …

Adresse: Xwejni Street, Żebbuġ (Gozo), Malta

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