Die Aufgabe: Produktion, Logistik und Entwicklung unter einem Dach zusammenbringen und vielfältige Begegnungen ermöglichen – nachhaltig, anspruchsvoll gestaltet und in Harmonie mit der Umgebung. Und mit der Option, bei Bedarf um weitere 20.000 Quadratmeter zu erweitern.
Der 30.000 Quadratmeter umfassende Neubau, die größte Investition, die Gira jemals getätigt hat, vereint nun alle Funktionen der Wertschöpfungskette – vom Wareneingang über die Montage bis zum Warenausgang, dazwischen eine höchst effiziente Kommissionier- und Lagerlogistik. Zudem gibt es ein innovatives Entwicklungszentrum. Die Bündelung von Fertigung, Logistik und Entwicklungszentrum wird eine deutliche Verbesserung der Produktivität durch kürzere Wege, intelligente Abläufe und eine verbesserte Prozesseffizienz nach sich ziehen. Rund 550 Menschen werden hier arbeiten, sobald Umzug und Inbetriebnahme im Oktober 2019 abgeschlossen sind.
Das neue Werk sollte die Werte und den Markenkern des Unternehmens Gira widerspiegeln, was spezielle Anforderungen an die Architekten bedeutete: Zunächst mussten die teilweise hochautomatisierten Abläufe der Fertigungs- und Logistikprozesse mit einem ressourcenschonenden, energieeffizienten Gebäudebetrieb in Einklang gebracht werden. Natürlich sollte das Gebäude höchsten gestalterischen Ansprüchen genügen, und nicht zuletzt sollte für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine funktionale, aber in gleichem Maße angenehme Arbeitsumgebung entstehen, die Begegnungen auch mit externen Besuchern zum Vergnügen macht.
Letzteres wurde in allen drei Bereichen – Produktion, Logistik und Verwaltung/Entwicklung – perfekt umgesetzt: Viel Tageslicht sorgt für helle, einladende Räumlichkeiten, groß dimensionierte Deckenhöhen und eine raffinierte Akustik kreieren eine angenehme Arbeitsumgebung. Ein Hauptaugenmerk lag dabei auf verbindenden Elementen.
Mitarbeiter*innen und Gäste nutzen denselben Eingang und eine gemeinsame Kantine – Räume für alle, die zu Begegnungen über alle Abteilungen und Zugehörigkeiten hinweg sorgen. Für eine optimale Zusammenarbeit unterschiedlicher Bereiche wurde der Innenraum des Gebäudeensembles durch ein Erschließungskreuz gegliedert, das den Eingangsbereich mit den Umkleiden, der Verwaltung und der Entwicklung sowie dem Empfang, den Konferenzräumen und der Kantine verbindet.
Die Gebäudehülle beeindruckt nicht nur durch Größe – bei der Gestaltung der Fassade hielt man sich an zwei Leitlinien, über die der Architekt Matthias Sauerbruch sagt: „Einerseits wollten wir die drei Bereiche des Komplexes mit einer durchgehenden Gestaltung zusammenfassen, andererseits versuchen wir, mit einer farblich oszillierenden Oberfläche die großen Volumina aufzulösen und dem Ganzen ein Erscheinungsbild zu geben, das changiert und sich in unterschiedlichsten Lichtsituationen immer wieder verändert.“ Tausende Bleche in Schwarz, Weiß und Grautönen verbinden sich zu einer Fassade mit hohem Wiedererkennungswert, deren Rhythmus den gewünschten changierenden Effekt erzeugt und eine harmonische Begegnung zwischen Architektur und Natur ermöglicht.
+ Zeit seit der Grundsteinlegung: zweieinhalb Jahre + 65 Gewerke beteiligt durch 120 Unternehmen mit mehr als 1.200 involvierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern + 21.000 Kubikmeter bewegte Erde
+ 4.000 Tonnen Stahl + 250 Tonnen Aluminium
+ 2.900 Bohrpfähle zur Stabilisierung des Bodens
+ 15.000 Edelstahldübel verbaut + 70 Kilometer Heizungsrohre und 110 Kilometer EDV-Kabel gelegt.