#places: Barcelona
Land: Spanien
Einwohner: ca. 1.636.762
Fläche: 101,4 km2
Berühmtes Wahrzeichen: Antoni Gaudís Lebenswerk Sagrada Família
So erleben wohl viele Besucher die lebendige Katalonien-Metropole mit ihrem weiten Strand, dem alten Fischerdorf Barceloneta, dessen Fensterläden an heißen Tagen die Sonne draußen halten, und natürlich Bauwerken aus 2.000 Jahren Stadtgeschichte, von der römischen Zeit über Jugendstil bis hin zu modernen Landmarken.
Als Baumeister hat Antoni Gaudí mit seiner unvollendeten Kathedrale Sagrada Família (C/ de Mallorca, 401, 08013 Barcelona), dem Park Güell oder der Casa Batlló der Stadt seinen architektonischen Stempel aufgedrückt. Doch auch moderne Wahrzeichen beeindrucken Besucher*innen aus aller Welt, darunter Bauten von Toyo Ito (Torres Porta Fira), Jean Nouvel (Torre Agbar) oder Santiago Calatrava (Montjuic Fernsehturm). An der Strandpromenade von La Barceloneta grüßt der Goldene Fisch von Frank Gehry, und im Naturkundemuseum von Herzog & de Meuron staunen die Gäste über die Exponate ebenso wie über deren Behausung.
Neben den großartigen Werken der renommierten Architektenschaft finden sich aber auch Kleinodien, die erst gefunden werden müssen: In den Hügeln des Stadtteils Gracia unweit des Park Güell, erstreckt sich ein heterogenes Wohngebiet aus historischen Bauernhäusern, Gebäuden vom Beginn des 20. Jahrhunderts und schlichten Wohnbauten. Hier hat das Architekturbüro MACH mit dem ‚Collumpio House‘ ein kleines Wohnhaus erbaut, das leuchtend gelben Industriecharme versprüht, inspiriert von spätmoderner High-Tech-Architektur – ein Stapel aus drei Glaskuben auf einem Betonsockel. Ein Blickfang für Spaziergänger im Viertel.
Wer Barcelona besucht, besichtigt natürlich auch das gotische Viertel, das Barri Gòtic, mit spannenden Gebäuden, diversen Museen und historischem Ambiente. Lauschige Gässchen mit kleinen Boutiquen laden zum Bummeln ein. Die gotische Kathedrale, die neogotische ‚Seufzerbrücke‘ und das Museum der Stadtgeschichte lohnen einen Besuch. Eine Kaffeepause macht man am besten an der ‚Plaça Reial‘ wo sich ein Café ans nächste reiht.
In Süden Barcelonas befindet sich der Hausberg, der Montjuic. Von hier aus genießt man eine fantastische Aussicht. Zudem fanden hier die Weltausstellung 1929 und die Olympischen Sommerspiele 1992 statt. Eine Vielzahl an Museen, darunter das Museum Joan Miró und die ehemalige Verteidigungsanlage Castell de Montjuic, in deren Mauern sich heute das Militärmuseum befindet. Außerdem sollte man sich hier oben den Botanischen Garten, das Kunstmuseum ‚Museu National d’Art de Catalunya‘ und den Friedhof ‚Cementiri de Montjuïc‘ mit seiner mystischen Atmosphäre nicht entgehen lassen.
Kein Barcelonabesuch ohne Bummel über die Rambla. Die weltberühmte Einkaufsstraße sollte man sich nicht entgehen lassen, wenngleich die Preise hier eher nicht zum Kauf verleiten. In jedem Fall sollte man die Markthalle ‚Mercat de la Boqueria‘ aufsuchen und die angepriesenen Köstlichkeiten, Obst, Gemüse und vieles mehr genießen. Frisch gepresste Säfte und heimische Spezialitäten vom Grill genießt man hier in einem ganz besonderen Flair direkt am Marktstand.
Adresse: La Rambla, 91, 08001 Barcelona
An Sehenswürdigkeiten und Architekturkleinodien hat Barcelona so viel zu bieten, dass es gut ist, zwischendurch einfach mal die Füße in den Sand zu stecken und auszuruhen. Wie praktisch, dass es einige herrliche Strände gibt. Zentrumsnah bietet sich der Strand von Barceloneta an, der aber entsprechend frequentiert wird. Wer sich Platz und Ruhe zum Blick aufs Meer wünscht, findet beides an den umliegenden Stränden, beispielsweise am Icària-Strand oder in Sitges.
Was das Essen angeht, so ist man in Barcelona mittags mit dem normalerweise dreigängigen, preisgünstigen Tagesmenü ‚menú del dia‘ gut beraten. Natürlich wird auch viel Fisch angeboten, vor allem im Stadtteil Barceloneta. Alle, die es gern süß mögen, sollten ‚Churros‘ probieren, frittiertes Gebäck mit Zucker oder heißer dickflüssiger Schokolade.
Auch in Barcelona sind Tapas sehr beliebt, sie heißen hier allerdings Pintxos. Gemütliche Pintxos-Bars gibt es zuhauf, darunter das ‚Bormuth‘: gemütliche Atmosphäre, traditionelle Speisen und auch einige Tische im Freien. Bild Pintxos
Adresse: Plaça Comercial, 1, 08003 Barcelona
Übrigens: Zum Essen, davor, danach oder auch zwischendurch trinkt man in der Region Wermut. Der mit Gewürzen und Kräutern verfeinerte Likörwein wird im 0,1-l-Glas serviert, gern auch mit Eiswürfeln und Oliven. Dazu passen frittierte Sardinen oder eingelegte Sardellenfilets. Und so ist denn das ‚Vermuteo‘ eine Tradition, die am ehesten einem Frühschoppen ähnelt. Am Wochenende ab dem späten Vormittag stehen die Menschen mit ihrem Wermut in der Hand in großen Trauben vor den Bars.Wer dem Vermuteo frönen will, tut dies am besten in den Stadtvierteln Barceloneta und Poble Sec.
Ein paar Empfehlungen für Wermut-Bars in Barcelona… Celler Cal Marino: Fantastischer Wermut zu unschlagbaren Preisen in einer alten Motorradwerkstatt (Carrer de Margarit, 54). Bar Calders mit schattiger Terrasse im Trendviertel Sant Antoni (Carrer del Parlament, 25). Bar La Plata im Gótico mit wunderschönen Kacheln an den Wänden und besonderen Spezialitäten aus der Küche – angeblich die Lieblingsbar des Schauspielers Daniel Brühl (Carrer de la Mercè, 28). Bar Pietro im Viertel Gràcia, hier wird an einer Straßenecke hausgemachten Wermut ausgeschenkt (Travessera de Gràcia, 197). Lokale Atmosphäre, köstlichen Wermut und typische Gastlichkeit erlebt man in der Bodega Fermín (Carrer de Sant Carles, 18).
Auch mit Cafés und Bäckereien ist Barcelona reich gesegnet. Berühmt-berüchtigt ist beispielsweise die Bäckerei ‚Baluard‘ mit mehreren Zweigstellen. Hier werden die Backwaren vor den Augen der Gäste in der offenen Küche zubereitet – lecker und frisch. Eine besondere Empfehlung ist ‚La Dolça‘ im bekannten Restaurant ‚Tickets‘, das in der Liste der 50 besten Restaurants der Welt auf Platz 29 rangiert. La Dolça bietet aber nicht nur exzellente Desserts, sondern versetzt die Besucher*innen in eine fantastische Kindheitswelt zurück. Die Decke ist mit einem bunten Mix aus Erdbeeren, Blaubeeren und Blumen verziert, und die ganze Konditorei erinnert an magische Geschichten wie ‚Alice im Wunderland‘ oder ‚Charlie und der Schokoladenfabrik‘.
Adresse: Avinguda de Paralel 164, 08015 Barcelona
Eine besonders tolle Aussicht bietet der 520 Meter hohe Berg Tibidabo, den man am besten mit der Standseilbahn ‚Funicular de Montjuïc‘ erklimmt. Neben einem Freizeitpark befinden sich noch die Kirche ‚Sagrat Cor‘ und der Fernsehturm ‚Torre de Collserola‘ mit einer Aussichtsplattform auf dem Tibidabo. Auch lässt es sich hier vortrefflich wandern.
Tagesausflug zum Montserrat oder nach Sitges: Im Montserrat-Gebirge lohnt ein Besuch des gleichnamigen Klosters. Man genießt fantastische Ausblicke und kann herrlich wandern. Das 25.000-Seelen-Städtchen Sitges liegt etwa 35 Kilometer südwestlich von Barcelona und bietet Kultur, Strand und Sonne. Hier kann man gut ausgehen und feiern. Dank schöner Sandstrände und guter Wasserqualität lockt Sitges auch Badegäste, die außerdem in den malerischen Gassen der Altstadt zahlreiche Bars, Cafés und Restaurants finden.
Im Ort Valls nahe Tarragona soll vor über 150 Jahren einem Bauern ein Bund Frühlingszwiebeln ins offene Feuer gerutscht sein. Er holte sie aus der Glut, entfernt die verbrannte Schicht, probierte – und befand das Zwiebelinnere als köstlich. Er versuchte eine neue Anbaumethode, steckte die Knollen der bereits geernteten Zwiebeln wieder in die Erde und erntete Zwiebeln mit einem feinen Geschmack, die Calçots (der Name geht auf das Wort für Unterhosen zurück). Aß man die Spezialität zunächst nur daheim oder auf dem Feld, wurde 1982 in Valls daraus ein Straßenfest, die Calçotada. Dabei werden die Zwiebeln über offenem Feuer schwarz gegrillt, dann in Zeitungspapier eingewickelt und aus der Hand gegessen. Man hält sie an den inneren Blättern fest und entfernt die schwarze Außenhaut. Dann wird das Innere der Zwiebel in eine würzige Sauce getunkt. Heute wird das Zwiebelfest in der Region rund um Barcelona von Januar bis April gefeiert.