Über 100 seiner Gebäude legen in seiner Heimat Zeugnis ab vom Gedankengut Le Corbusiers und Louis Kahns, denen er noch persönlich begegnet ist. Mit Letzterem arbeitete er über ein Jahrzehnt als assoziierter Architekt am Bau des Indian Institute of Management in Ahmedabad. Zu seinem über mehrere Dekaden gewachsenen Oeuvre zählen sein Atelierhaus, brutalistische Bauten, aber auch kleinteilige Siedlungen – Werke, die zumeist mit Traditionen des Landes verwoben sind.
Zu seiner Architekturphilosophie und zur Auszeichnung sagt er selbst: „Meine Bauten sind die Erweiterung meines Lebens. Meiner Philosophie und meiner Träume – immer versuche ich den architektonischen Esprit in einen Schatz zu verwandeln. Ich verdanke diesen Preis meinem Guru, Le Corbusier. Von ihm habe ich gelernt, Identität zu hinterfragen und nach einem regional verwurzelten nachhaltigen und holistischen Wohnungsbau zu suchen.“
Balkrishna Vithaldas Doshi studierte ab 1947 an der Architekturschule Mumbay, 1956 gründete er sein eigenes Architekturbüro. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen, die er erhielt, zählt neben dem Pritzker-Preis auch der Aga Khan Preis für Architektur (1993–1995).