Bei solchen Ausmaßen hat selbst der Fehlerteufel das Detail längst hinter sich gelassen. Aber was verbindet man überhaupt mit diesem Ausspruch? Er suggeriert, dass etwas nicht präzise zu Ende gedacht wurde beziehungsweise unvorhergesehene, 'vermeintliche' Kleinigkeiten große Auswirkungen auf das Endergebnis haben. Diese Assoziationen haben den Teufel mit seiner ihm zugeschriebenen, hinterlistigen Art ins Spiel gebracht. Woher das Sprichwort kommt, kann letztlich nicht zweifelsfrei geklärt werden. Es wird vermutet, dass es seinen Ursprung in Goethes Faust hat, da sich Dr. Faust in der bekannten Tragödie auf einen Pakt mit Teufel Mephisto einlässt, aber die damit einhergehenden Details und Konsequenzen, die ihn zukünftig betreffen, nicht durchschaut. Der Kunsthistoriker Warburg hatte mit seinen Überlegungen zur künstlerischen Frührenaissance hingegen zur Überlegung gestellt, ob nicht Gott anstatt dem Teufel im Detail steckt, da er hier viel eher etwas Bedeutsames und Schönes vermutete. Dadurch würde etwas Detailhaftes eine positive Konnotation erhalten. Etabliert hat sich Warburgs Ansatz leider nicht. Denn trotz seiner Überlegungen lässt sich der Teufel bis heute nicht aus diesem Kontext verscheuchen. Vermutlich, weil zu viel Akribie und Präzision nach wie vor vermehrt negativ angesehen wird, was Ausdrücke von 'kleinkariert' über 'kleinlich' bis 'penibel' unterstreichen. Vielleicht entspricht es in bestimmten Situationen auch einer entgegenkommenden Entschuldigung, sollte man selbst ein Detail übersehen und damit Konsequenzen verursacht haben. Die Verantwortung schiebt man dann großzügig dem unberechenbaren Teufel zu.
Wir wollen an dieser Stelle gerne beides miteinander verbinden – und freuen uns dabei über Ihre Hilfe. Denn wenn man Nichts vom Teufel zu befürchten hat, kann es auf der anderen Seite auch großen Spaß machen nach diesem zu suchen. Vor allem, weil wir ihm ein so schönes, neues Gewand gegeben haben. Aber schauen Sie doch einfach selbst…
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