Architektur-Biennale Venedig 2018: Österreich

2 min Lesezeit
Biennale 2018: Österreich

Titel: Thoughts Form Matter

Kommissarin und Kuratorin: Verena Konrad

Beteiligte: Henke Schreieck, LAAC, Sagmeister&Walsh

Thoughts Form Matter

Dunkle Wände, eine begehbare, raumhohe Holzkonstruktion, im Luftzug flatternde Papierbahnen, euklidischer Kreis als Spiegelbodenflächen drinnen und draußen. Es geht um das „leibliche Spüren von Bewegungsräumen“. Das Durchschreiten der Installation ist vom ersten Augenblick an eine sinnliche Erfahrung: visuell in der rationalen Wahrnehmung der Konstruktion im linken Flügel, haptisch und akustisch durch das Rascheln des Papiers im rechten Flügel. Alles in Relation zur körperlichen Aktivität des Gehens, Liegens, Stehens, …

Die Konstruktion aus Eichenholz ist auf den ersten Blick ein simples Gestell, auf den zweiten irritierend: die fehlende Durchgängigkeit der vertikalen und der Höhenversatz der horizontalen Stäbe ergibt Leerräume, welche, ähnlich wie Pausen in der Musik, Spannung erzeugen und gleichzeitig eine differenzierte Maßstäblichkeit mit unterschiedlicher Raumdimension abbilden.

Thoughts Form Matter
Thoughts Form Matter
Thoughts Form Matter

Die in Kärnten lebende Drachenbauerin Anna Rubin hat die papiernen Bahnen, durch die das Tageslicht vom Dach aus in den Raum hineinfällt konzipiert und realisiert. Papierschichten fassen das Licht, begleiten es in den Raum, umhüllen es. Die Außenflächen sind aus mattem und „stillen“ Kozupapier materialisiert, innen verlaufen Bahnen aus schimmerndem, knisterndem Gampi.

West- und Ostflügel ergänzen sich durch die verschiedenen Elemente und werden so gleichzeitig zu Haut und Skelett, Papier und Holz, Licht und Konstruktion, Imagination und Kognition, Dichte und Leere. Thoughts Form Matter versammelt somit drei Positionen, die Freiraum als gestalterischen Handlungsraum denken. Bild, Körper und Raum stehen als Grundkonstanten nebeneinander.

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