Kleinstadt-Charme in der isländischen Metropole Reykjavík #places

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#places: Orte können uns berühren, eine bestimmte Atmosphäre erzeugen, die noch lange nachhallt, und uns neue Eindrücke verschaffen. Was macht eine Stadt aus? Woher kommt dieses Gefühl, diese Wirkung, die man in der Stadt verspürt? In unserer Rubrik #places führen wir Sie in die europäischen Hauptstädte – stellen Ihnen Orte, Persönlichkeiten, Gebäude vor, die die Stadt in all ihren Facetten widerspiegeln. Auf geht’s nach ... Reykjavík!

Skyline von Reykjavik mit schneebedeckten Bergen

#place: Reykjavík


Land: Island
Einwohner: 123.246
Fläche: 277,1 km2
Berühmtes Wahrzeichen: Kirche Hallgrímurs

 

Ganz im Norden Europas befindet sich die isländische Hauptstadt Reykjavik, die zwar die größte Stadt des Landes, aber im Verhältnis zu London, Berlin oder Paris winzig klein ist: Gerade einmal rund 120.000 Einwohner tummeln sich hier. Zwischen Nordlichtern, Museen und heißen Quellen kann man in Reykjavik trotzdem so einiges entdecken – und das in dörflich anmutendem Ambiente.  

Skulptur Sonnenfahrt von dem Künstler Jón Gunnar Árnason
Straße mit Häusern und im Hintergrund Ausblick auf die Berge

Architektur

Die Skulptur „Sonnenfahrt“ (isl. Sólfar)wurde von dem Künstler Jón Gunnar Árnason im Rahmen eines Wettbewerbes erschaffen, den er mit seinem außergewöhnlichen Kunstwerk schließlich gewann. Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Stadt Reykjavík enthüllte die Stadt seine Skulptur am 18. August 1990 an der nördlichen Küstenstraße Sæbraut. Gefertigt wurde „Sonnenfahrt“ aus Edelstahl und gemäß ihres Namens Richtung Sonnenuntergang im Norden ausgerichtet. Ihr Aussehen ähnelt dem eines Wikingerschiffs, denn der Wikinger Ingolfur Anarson soll an genau dieser Stelle als erster dauerhafter Siedler sein Haus errichtet haben. Je nach Wetter sorgt die Skulptur für ein eindrucksvolles Lichtspiel und scheint bei Sonnenuntergang zu glühen – ein perfekter Ausgangspunkt für einen gemütlichen Spaziergang am Meer!

Adresse: Sæbraut, 101 Reykjavík

Eingang des Wasserspeichers Perlan

Genießen Sie einen einzigartigen Panoramablick über die Stadt – von dem Wasserspeicher Perlan. Entworfen wurde das Gebäude von Ingimundur Sveinsson und 1991 eröffnet. In den Tanks wird warmes Wasser aus dem Erdreich gespeichert, das sowohl zur Versorgung der Bevölkerung als auch zur Beheizung der Gehwege und Straßen im Winter dient. Doch es gibt noch einen ganz anderen Grund, warum man unbedingt hierherkommen sollte: Von der 360°-Aussichtsplattform hat man einen einzigartigen Ausblick über die gesamte Stadt, die man auch vom Drehrestaurant in der obersten Etage genießen kann. Außerdem befindet sich hier auch ein Planetarium und ein Museum.

Adresse: Öskjuhlíð, Reykjavík, 105, Reykjavík

Das Opernhaus Harpa von außen
Glaselemente im innern des Opernhauses Harpa

Das Opern- und Konzerthaus Harpa von dem Architekturbüro Henning Larsen wurde 2011 eröffnet und beherbergt das isländische Sinfonieorchester sowie die Oper. Das Highlight des Gebäudes ist die aufwendig gestaltete Fassade von dem Künstler Ólafur Elíasson, die aus einer wabenartigen Struktur aus Glas besteht. Je nach Tageszeit und Lichteinfall können Besucher einzigartige Farbeffekte erleben.Pelan

Adresse: Austurbakki 2, 101 Reykjavík

 

Spannende Orte

Die Blaue Lagune ganz in der Nähe von Reykjavík ist mittlerweile zu einer Touristenattraktion geworden. In dem 37 bis 42 °C heißen Thermalbad kann man auf 5000 qm die Wärme wunderbar genießen. Gleichzeitig soll das Wasser eine heilende Wirkung haben, denn es enthält Mineralsalze, Kieselerde und Salze. Doch leider ist die Blaue Grotte oftmals sehr überlaufen und der Eintritt teuer. Unser Tipp: Besuchen Sie in Ihrem Urlaub in Reykjavík das Geothermalbad Nauthólsvík, das am Stadtrand liegt und auch von vielen Einheimischen genutzt wird. Dort erwartet Sie ein temperierter Pool, eine Lagune aus Meerwasser und natürlich der Nordatlantik.

Adresse: Nauthólsvík, 108 Reykjavík

Übrigens: Viele Isländer glauben an die Existenz von Elfen und Trollen, die in den vielen Felsen der Insel leben sollen. So kommt es, dass Gebäude, Straßen oder Gehwege teilweise um diese Felsen herumgebaut werden, damit die magischen Bewohner nicht gestört werden. Das Bauamt der Hauptstadt soll sogar eine „Elfenbeauftragte“ angestellt haben.

Beste Verpflegung

Das Vinyl Bistro ist kein klassisches Café. Mit seinem DJ-Pult, seinen köstlichen Gerichten und seiner riesigen Schallplatten-Sammlung erinnert es einerseits an ein städtisches Restaurant und andererseits an einen Musikladen – erfüllt von einem himmlischen Duft. Neben dem Genuss eines leckeren Kaffee-Getränks kann man hier sehr schön zu Mittag essen: ob Suppen, Burger oder Wraps – mit Fleisch, vegetarisch oder vegan, hier ist für jeden etwas Passendes dabei. Zudem ist der Besitzer Musikliebhaber und sammelt seit über 40 Jahren Vinylplatten aller Genre. Wer Interesse hat, kann hier ein bisschen stöbern und vielleicht ist ja eine Rarität dabei. Besonders atmosphärisch wird es, wenn sich das Bistro am Abend in eine Bar mit eigenem DJ verwandelt. Der perfekte Ort, um für einen kleinen Mittagssnack einzukehren oder den Abend ausklingen zu lassen.

Adresse: Hverfisgata 76, 101 Reykjavík

Wer sich gerne mit einem kleinen Leckerbissen stärken möchte, sollte „Bæjarins Beztu Pylsur“ besuchen: Ein Hotdog-Stand, der angeblich die schmackhaftesten Hotdogs in Europa anbietet. Insgesamt gibt es drei Stände in Reykjavik, an denen der beliebte Fast-Food-Snack mit Ketchup, süßem Senf, gerösteten sowie rohen Zwiebeln und natürlich einer speziellen Remoulade zubereitet wird. An gut besuchten Tagen verkaufen alle drei Stände zusammen über 1.000 Hotdogs pro Tag. Seit 1937 befindet sich Bæjarins Beztu Pylsur in der Nähe des Hafens, direkt in der Innenstadt der isländischen Hauptstadt. Schon Bill Clinton war hier zu Gast, um diese leckere Fastfood-Spezialität zu kosten.Apropos Fastfood: Island ist eines der wenigen Länder, in denen es keine einzige Mc Donald’s Filiale gibt!

Adresse: Tryggvagata 1, 101 Reykjavík

© I, User:Jóhann Heiðar Árnason, Bæjarins bestu, CC BY-SA 3.0

Shopping

Im Jahr 2005 gründete die Designerin BergÞóra Guðnadóttir und der Musiker Jóel Pálsson das Modelabel „Farmers Market“. Aus original isländischer Lopi-Wolle werden Pullover, Jacken und andere Kleidungsstücke gefertigt mit traditionellen Zackenmustern an Ärmeln und Kragen. Der Lopapeysa, der klassische Islandpullover, wurde in den 1950er Jahren entworfen und galt viele Jahre als unschick. Mittlerweile ist er allerdings wieder sehr beliebt – und das sowohl bei Groß als auch bei Klein. Neben dieser traditionellen Wollkleidung findet man in den zwei hübsch gestalteten Läden auch Schuhe, Bücher und Schallplatten.  

Adresse: Holmaslod 2, Grandi, 101 Reykjavík und Laugavegur 37, 101 Reykjavík

 

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