Wie bereits via Facebook angekündigt, waren wir gestern für Sie auf der Pressekonferenz in der italienischen Botschaft in Berlin. Rem Koolhaas stellte dort zusammen mit dem Biennale-Präsidenten Paolo Baratta die Details und die drei Bereiche der 14. Architekturbiennale vor.
Den „Elements of architecture“ wird im ehemaligen italienischen Pavillon in den Giardini auf den Grund gegangen. Analytisch wird dort die Architektur in ihre Bestandteile zerlegt. Es geht um die Details, ohne die wohl kaum ein Gebäude funktionieren würde: Decken, Böden, Wände, Türen, Fenster, Balkone, Treppen, …. Dazu wird der Grundriss des Zentralpavillons in einzelne Elemente aufgeteilt – jedem Raum ein Element zugeordnet. „Was wäre die Welt ohne Balkone“ fragte Rem Koohlhaas halb zynisch, halb augenzwinkernd während der Pressekonferenz und zeigte eine Zusammenfassung wichtiger Ereignisse, die auf eben solchen „Elementen“ stattgefunden haben. Zusammen mit AMO, der Harvard Graduate School of Design, Stephan Trueby und Manfredo di Robilant kuratiert Koolhaas diesen Bereich. Für die jeweiligen Räume arbeitet das Team mit den nachfolgenden Experten zusammen:
Für den zweiten Ausstellungsbereich im Arsenale gab eine Karte Italiens aus dem 3. Jahrhundert den ausschlaggebenden Impuls. Bei den Recherchen zur Vorbereitung der Biennale entdecken Koolhaas und sein Team die abstrakte, längliche Karte Italiens. Als seien die 400 Meter langen Ausstellungshallen im Arsenale eigens für diese Karte geschaffen worden, werden dort unter dem Titel „Monditalia“ 40 Projekte ausgestellt. Sortiert nach ihren geografischen Daten und anhand der Karte, aus den ehemaligen und heutigen italienischen Hoheitsgebieten, werden dort die Räumlichkeiten bespielt. Alles, was sinnbildlich für Italien steht, wird vereint. Von Kunst und Architektur über Tanz, Film und Theater. Die Kuratoren für diesen Bereich setzten sich zur Hälfte aus italienischen, zur anderen Hälfte aus internationalen Architekten, Fotografen und Künstlern zusammen:
„Absorbing Modernity: 1914 – 2014“ ist das Arbeitsmotto für die Länderpavillons und zum ersten Mal als dasselbe Thema für alle Teilnehmer gesetzt. Nicht Architekten sondern Architektur! War 1914 noch ein Unterschied zwischen „deutscher“, „chinesischer“ oder „italienischer“ Architektur zu erkennen, ist in Zeiten der Globalisierung nach und nach die ortsgebundene Architektur verloren gegangen. „Nationale Identität ist offensichtlich der Modernität geopfert worden“, stellte Rem Koolhaas bei der ersten Bekanntgabe des Themas vor gut einem Jahr fest. Vielleicht sind deshalb dieses Jahr elf Nationen zum ersten Mal dabei: Aserbaidschan, die Vereinigten Arabischen Emirate, Costa Rica, die Dominikanische Republik, Elfenbeinküste, Indonesien, Kenia, Marokko, Mosambik, Neuseeland und die Türkei. Insgesamt stellen bei der 14. Architekturbiennale 65 Länder aus.
Der deutsche Beitrag wird von Alex Lehnerer und Savvas Ciriacidis gestaltet. Die beiden kündigten gestern ebenfalls ihren Beitrag „Bungalow Germania“ an, der sich mit dem Kanzlerpavillon in Bonn und dem deutschen Biennale-Pavillon in Venedig auseinandersetzt.